Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Wir verbringen die Abende gemütlich zuhause in weihnachtlicher Stimmung.
So manche Leckerei versüßt uns den Alltag. Ob Kuchen, Plätzchen oder Schokolade - da ist für jeden was dabei.
Auch für dein Haustier? - Besser nicht!
Einen Moment nicht hingeschaut, vergessen den Teller wegzuräumen oder die Kinder legen unbedacht etwas beim Spielen zu Seite - schon ist es passiert.
Aber was ist eigentlich giftig/gefährlich für dein Haustier?
Mögliche giftige/gefährliche Lebensmittel können sein:
-Bittermandeln
-Schokolade (je nach Menge/Kakaoanteil lebensgefährlich! )
-Lebkuchen
-Macadamia Nuss
-Trauben/Rosinen
-Avocado (lebensgefährlich in kleinsten Mengen!)
-Xylitol/Birkenzucker/Erythrit (lebensgefährlich in kleinen Mengen!)
-roher Hefeteig
-Tierknochen
-Geschenkband, Fäden, Metallaufhänger, Kleinteile, Fleischspieße Holz/Metall, Verpackungen
-Zigaretten (lebensgefährlich in kleinsten Mengen!)
-Heiße Lebensmittel (Braten, Gratin, alles aus dem Ofen und vom Herd)
Sollte dein Tier dennoch einmal etwas aufgenommen haben, wende dich bitte umgehend an:
Tierärztlicher Notdienst-Ring Mannheim: 0621 13571
Giftzentrale Mainz: 030 192 40
Bitte halte folgende Informationen bereit:
-Was wurde gefressen?
-Wann wurde es gefressen?
-Inhaltsstoffe
-Mögliche Menge der aufgenommenen Substanz
-Gewicht Ihres Tieres
Symptome einer Vergiftung können sein:
-Erbrechen/Würgen
-Zittern
-Durchfall
-Speicheln
-plötzliche Verhaltensänderung
-Apathie/Regungslosigkeit
-Gebetsstellung --> Bauchschmerzen!
-Plötzliche Futterverweigerung
-gestörter Kotabsatz --> Verstopfung z.B. durch Knochen fressen
-erweiterte Pupillen
-verminderte Geh- und Stehfähigkeit
Die meisten Inhaltsstoffe können von unseren Haustieren nicht verstoffwechselt werden und führen so zu zentral-nervösen Störungen die im schlimmsten Fall zum Tod führen können.
Hierbei gilt natürlich: Die Menge macht das Gift. Es gibt aber auch Ausnahmen die schon in kleinsten Mengen lebensbedrohliche Zustände hervorrufen und bis zum Tod führen können.
Warum dein Hund keine Tierknochen zu fressen bekommen sollte - auch außerhalb von Weihnachten! :
Knochen können splittern, auch wenn du keine Röhrenknochen fütterst - die ja bekanntlich zum Splittern neigen - so kann jeder zerbissene Knochen zu einem gefährlich spitzen Splitter werden. Dieser kann im schlimmsten Fall die Magen-Darm-Wand durchstechen und lebensgefährlich verletzen. Größere Knochenstücke können unter anderem zu einem totalen Verschluss des Darmes führen.
Wenn man Glück hat, und alles soweit gut gegangen ist, kann je nach Menge der Knochen eine massive Verstopfung auftreten. Nicht selten, müssen solche Verstopfungen in Narkose gelöst und gespült werden, da der Hund auf natürliche Weise keinen Kot mehr absetzen kann. Hierbei spricht man vom sogenannten Knochenkot.
Ein Klassiker in der Tierarztpraxis stellt übrigens der Markknochen dar:
Manchmal gibt man sich der ruhigen Gewissheit hin, dass der Markknochen ja nicht zerkaut werden kann.
Man kann aber andere Dinge damit anstellen, wie zum Beispiel sich den Markknochen über die beiden Eckzähne des Unterkiefers zu ziehen und den Knochen kann nicht mehr eigens los zu werden.
Bei einem sehr braven Hund - und je nach
Konstellation des Markknochen vs. Kiefer
Quelle: Google
kann der Hund ohne Sedation vom Knochen befreit werden. Häufig jedoch muss der Markknochen in Narkose aufgesägt werden, um ihn vom Unterkiefer lösen zu können.
Mein Fazit: Keine Knochen füttern.
So verbringst du entspannte Weihnachten mit deinem Vierbeiner:
Vorsorge ist besser als Nachsorge. Sei deinem Liebling immer einen Schritt voraus!
Bei so manchen Leckereien wird auch das gehorsamste Haustier manchmal zum Raubtier - im wahrsten Sinne.
Vielleicht ist dein Hund noch nie auf die Küchenarbeitsplatte hoch gestiegen - wenn die Pute auf dem Herd steht vielleicht schon.
Vielleicht hat dein Hund auch noch nie vom Tisch geklaut - wenn die Plätzchen auf dem Tisch stehen vielleicht schon.
Vielleicht hat sich deine Katze noch nie für Essen interessiert - bis heute.
Vielleicht ist dein Kaninchen immer brav in den Käfig gesprungen ohne etwas anzuknabbern - bis die Lichterkette so verführerisch im Weg hing.
Gerade jüngere Tiere sind oft noch sehr verspielt und sehr interessiert an allem was anders ist, herum liegt und glitzert, raschelt oder blinkt.
Daher ein paar Tipps für entspannte Weihnachten:
-Stelle Regeln für Kinder auf --> gegessen wird nur am Tisch
-Tisch immer abräumen --> Knochenreste, Fleischspieße
-Mülleimer außer Reichweite des Tieres --> Vielleicht auf dem Balkon?
-Dekoration in erreichbarer Nähe des Haustieres vermeiden --> Achtung Lametta!
-Informiere dich vorab, welche mögliche giftige/gefährliche Gegenstände oder Lebensmittel sich in deinem Haushalt befinden
-Stelle die Regel für alle auf: Freier Zugang in die Küche ist in dieser Zeit für Tiere tabu.
-Informiere deine Familie/Gäste über mögliche Gefahren --> die meisten Unfälle passieren aus Unwissenheit!
Ich wünsche allen Zwei- und Vierbeinern frohe Weihnachten!
Meine Tierphysio
Katja Neujahr
Comments